Was tun beim Stromausfall?
Vorsorge und Verhalten im Notfall bei Stromausfall
Alle Bürgerinnen und Bürger sollten vorsorgen und wissen, was im Notfall bei einem Stromausfall zu tun ist, und wo und wie sie informiert werden. Wir haben Ihnen hier die häufigsten Fragen einmal beantwortet:
Warum fällt der Strom aus?
Stromausfälle treten in Deutschland vergleichsweise selten auf. Wenn sie mal auftreten, dann sind sie meistens nur von kurzer Dauer und lokal begrenzt.
Eine Überbelastung der Netze oder witterungsbedingte Ereignisse können zu einem längeren Ausfall der Strominfrastruktur führen.
Was ist ein Blackout?
Ein Blackout ist ein langer andauernder überregionaler Strom-, Infrastruktur- oder Versorgungsausfall. Regionale Ausfälle können häufig nach Stunden behoben werden. Bei überregionalen Ausfällen kann es einige Tage dauern.
Welche Gefahr besteht bei langen Stromausfällen?
Die Gefahr bei langanhaltenden großflächigen Stromausfällen besteht in der Störung der Kommunikation, Gesundheitsversorgung, Mobilität und der Lebensmittelversorgung. Ein solches Szenario ist jedoch unwahrscheinlich.
Was ist zu beachten, sollte der Strom ausfallen?
Um das zusammengebrochene Stromnetz nicht weiter zu belasten, schalten Sie alle verbundenen elektrischen Geräte sofort aus. Ist der Strom wieder da, schalten Sie die Geräte nacheinander ein.
Bevorraten Sie sich mit genügend Trinkwasser und Lebensmitteln für mehrere Tage.
Alternative Lichtquellen: Eine Taschenlampe, mit Batterie- oder Kurbel betrieben, sollte in keinem Haushalt fehlen. Bei Kerzen darauf achten, dass sie stets unter Aufsicht sein müssen und am besten in feuerfesten Behältnissen stehen sollten.
Geladene Powerbanks oder Solarpanels überbrücken kurze Phasen ohne Stromversorgung.
Halten Sie immer eine Bargeldreserve zu Hause bereit.
Achten Sie auf Durchsagen im Radio.
Garten- oder Tischgrills sollten aufgrund von Erstickungsgefahr nicht in der Wohnung betrieben werden. Kleinere Mahlzeiten können auf einem Campingkocher erwärmt werden.
Halten Sie die Notrufe von Polizei (110) und Feuerwehr (112) unbedingt frei.
Aufgetaute Lebensmittel in Kühlschrank und Tiefkühltruhe sollten Sie sofort essen oder entsprechend entsorgen.
Denken Sie daran, dass auch Ihre Heizung elektrisch angesteuert wird und beim Stromausfall nicht funktionieren wird. Sofern Sie einen geprüften Kaminofen haben, kann dies eine Alternative sein.
Wie kann ich für den Notfall vorsorgen?
Eine Taschenlampe, mit Batterie- oder Kurbel betrieben, sollte in keinem Haushalt fehlen. Auch Kerzen und Petroleumlaternen können helfen. Denken Sie an Ersatzbatterien, Feuerzeuge und Streichhölzer! Mit einem Batterie- oder Kurbelbetriebenen Radio können Informationen der Behörden zur aktuellen Lage verfolgt werden. Auch Autoradios leisten bei einem Stromausfall noch gute Dienste, um sich über die Lage informieren zu können. Achten Sie auf Durchsagen im Radio.
Bevorraten Sie sich mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten für mindestens drei Tage, besser für 10 bis 14 Tage.
Kommunizieren Sie aktiv mit Ihren Angehörigen, Nachbarinnen und Nachbarn.
Welche Lebensmittel sollte ich für den Fall eines Stromausfalls bevorraten?
Ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist etwas sehr Individuelles. Es gibt jedoch einige allgemeine Tipps (pro Person für ca. 10 Tage), die bei der Zusammenstellung helfen können:
Getränke | 20 Liter | 2 Liter Flüssigkeit pro Person/Tag zum Trinken und Kochen. Mineralwasser, Fruchtsäfte, lange lagerfähige Getränke |
Getreide, Getreideprodukte | 3,5 kg | Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis |
Gemüse, Hülsenfrüchte | 4 kg | Dosenware ist vorgekocht, getrocknete Ware muss mit zusätzlichem Wasser eingeweicht und gekocht werden. |
Obst, Nüsse | 2,5 kg | Obst in Dosen oder Gläsern, nur lagerfähiges Frischobst (Äpfel, Orangen, Zwetschgen etc.) |
Milch, Milchprodukte | 2,6 kg | H-Milch oder Milchpulver |
Fisch, Fleisch, Eier, bzw. Volleipulver | 1,5 kg | Volleipulver ist mehrere Jahre haltbar, frische Eier sind nur begrenzt lagerfähig, also regelmäßig verbrauchen |
Fette, Öle | 350 g | |
Sonstiges | nach Bedarf | Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade, Jodsalz und andere Standardgewürze. Fertiggerichte wie Dosenravioli, Fertigsuppen, Kartoffeltrockenprodukte wie Kartoffelbrei. Mehl, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkekse und Salzstangen |
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Welche Auswirkungen kann ein längerer Stromausfall auf das Abwassersystem im Gebäude haben?
Elektrisch betriebene Anlagen für die Entsorgung von Schmutzwasser (z. B. Hebeanlagen oder Entwässerungspumpen) fördern bei einem Stromausfall kein Abwasser mehr in die öffentliche Kanalisation. Entwässerungsgegenstände - wie etwaToiletten, die hieran angeschlossen sind, können dann nicht mehr genutzt werden.
Auch vorhandene Pumpen für die Entwässerung von Drainage- oder Regenwasser sind hiervon betroffen. Hier kann eventuell mittels Notstrom die Entwässerung aufrecht gehalten werden.
Ist die öffentliche Kanalisation bei einem Stromausfall betroffen?
Bei einem Stromausfall kann es ggfs. zu einem Rückstau aus der öffentlichen Kanalisation in private Entwässerungsanlagen kommen. Ist keine Rückstauklappe oder Hebeanlage am Gebäude installiert, besteht die Gefahr, dass an tieferliegenden Entwässerungspunkten - wie etwa Bodenabläufen oder Toiletten im Keller - Abwasser austritt und im Gebäude Schäden verursacht.
Bitte beachten Sie, dass elektrisch betriebene Rückstausicherungen bei einem Stromausfall unter Umständen manuell betätigt werden müssen oder automatisch schließen, obwohl kein Rückstau vorliegt. Ist das der Fall, können beispielsweise auch die daran angeschlossenen Toiletten nicht mehr genutzt werden.
Wo erhalte ich weitere Informationen?
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe stellt auf seiner Website einen Ratgeber zum Download und zum Ausdrucken zur Verfügung:
Katastrophenalarm! - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
Notrufmeldestellen
Sollte bei einem flächendeckenden Stromausfall der Notruf nicht mehr erreichbar sein, werden im Stadtgebiet Notrufmeldestellen in Betrieb genommen.
Alle Informationen zu den Notrufmeldestellen finden Sie hier.