Das heutige Jugendheim blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück:
Erbaut wurde das Haus 1877 als neue Knabenschule, die vom Kirchplatz, von der Nordseite der katholischen Kirche, hierhin umzog.
Die oberen Räume dienten als Lehrerwohnung. Sie wurden später vermietet.
Um 1930 befanden sich hier zusätzlich eine Hauswirtschaftsschule für Mädchen und bis in die Kriegsjahre nach 1939 ein Treffpunkt katholischer Jugendgruppen. In der Zeit der NS-Diktatur (1933 bis 1945) trafen sich hier auch die Gruppen des Bundes deutscher Mädel (BDM).
Auf dem Platz des benachbarten jetzigen Feuerwehrgerätehauses stand ein Gebäude, in dem neben den Schultoiletten auch Verschläge für Kohlen und Kartoffeln vorhanden waren. Dahinter lag ein großer Garten. Er reichte bis zu einer Gräfte hinter den Gärten von Krankenhaus (heute Pfarrzentrum) und Pastorat. Links stand früher das "Spritzenhaus" mit Steigerturm. Im hinteren Teil dieses Gebäudes befand sich eine Arrestzelle, in der der Dorfpolizist bisweilen Ganoven einsperrte.
Während des zweiten Weltkrieges belegte die "Organisation Todt" den großen Raum im Untergeschoss der Schule. Sie ließ durch Kriegsgefangene zum Beispiel Gräben ausheben und Straßen bauen. Zwangsarbeiter aus Polen und Holland sowie zeitweise das Gemeindebüro waren hier untergebracht.
Nach 1945 wurde das Gebäude von der Jugend genutzt. Gruppenräume gab es ebenso wie die Möglichkeit für Theateraufführungen der Laienspielschar. Bis zum 25. April 1957 war hier auch die evangelische Schule untergebracht. Die Sonntagsgottesdienste der evangelischen Gemeinde fanden seit 1951 bis zur Einweihung der Friedenskirche (1968) im Jugendheim statt. Danach wurde es als Offener Treff der Jugendlichen genutzt und hierfür 1974/1975 umgebaut.
Nach erfolgter Sanierung wurde das gebäude 2001 wieder in Betrieb genommen. Es bestehen ein Offener Treff als tägliche Anlaufstelle für Jugendliche, Räume für Spielgruppen sowie Gruppenräume. Alle Bereiche haben einen eigenen Eingang und können so parallel genutzt werden. Die Gruppenräume stehen auch den Vereinen und
Bis 1932 wurde das Gebäude als Knabenschule mit integrierter Lehrerwohnung genutzt. Während des 2. Weltkrieges waren im Erdgeschoss Zwangsarbeiter und Gefangene aus den Niederlanden und Polen untergebracht, im Obergeschoss außerdem das Gemeindebüro und Wohnungen. Daneben diente es in dieser Zeit als Treffpunkt für die Ortgruppe des Bundes Deutscher Mädel (BDM). Später nutzte die Rinkeroder Laienspielschar das Gebäude für Theateraufführungen und die evangelische Kirchengemeinde nutzte es bis 1968 als Gottesdienstraum. Seit 1974 wird das Gebäude überwiegend als Jugendheim genutzt - bis zum Jahr 2000 in weitgehender Selbstverwaltung durch Jugendliche. Die Verantwortung für den Betrieb übernahm in dieser Zeit der Ortsjugendring Rinkerode.
In den Jahren 2000 und 2001 wurde das Gebäude grundlegend renoviert und teilweise umgebaut. Im Oktober 2001 wurde das Jugendheim offiziell wieder in Betrieb genommen und die Trägerschaft für das gesamte Gebäude wiederum dem Ortsjugendring Rinkerode übertragen.
Durch den Umbau waren im Jugendheim drei unterschiedliche Funktionsbereiche entstanden. Im Erdgeschoss ein Offener Treff für Kinder- und Jugendliche sowie ein Bereich mit Werkräumen, die aufgrund anderweitigen Bedarfs allerdings nie in diesem Sinne genutzt wurden. Stattdessen war hier von September 2001 bis Juli 2015 eine Spielgruppe der Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ untergebracht.
Im Obergeschoss waren zwei Gruppenräume eingerichtet worden. Hauptnutzer waren hier die Freiwillige Feuerwehr und die Kolpingsfamilie Rinkerode. Die Räume wurden außerdem regelmäßig unter anderem von Gymnastikgruppen und Eltern-Kind-Gruppen genutzt.
Der Ortsjugendring als Träger des gesamten Jugendheims hatte die Verantwortung für die einzelnen Räume an Paten weitervergeben. Um den großen Gruppenraum kümmerte sich die Feuerwehr, um den kleinen die Kolpingsfamilie. Der Werkbereich wurde von den kleinen Strolchen betreut, um den Offenen Treff kümmerte sich der Ortsjugendring selbst. Die Patenschaft umfasste die Planung der Raumbelegung ebenso wie die Ausgabe von Schlüsseln für die jeweiligen Räume. Anfangs waren die Paten auch allein für die Reinigung und Instandhaltung der Räume zuständig, später kam es dabei zu einer Kooperation mit der Stadt Drensteinfurt.
Im August 2015 sah sich die Stadt Drensteinfurt gezwungen, das Jugendheim vorübergehend für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. Innerhalb weniger Tage konnten den verschiedenen Gruppen andere öffentliche und private Räume angeboten und das Gebäude weitgehend geräumt werden. Dann erfolgte zeitnah der Umbau zu einer Flüchtlingsunterkunft.
Im Laufe des Jahres 2017 konnten nach und nach alle der im Jugendheim untergebrachten Menschen Wohnungen oder andere Einrichtungen beziehen. Parallel wurden Gespräche über die zukünftige Nutzung des Jugendheims geführt.
Im März 2017 lud die Stadt Drensteinfurt die ehemaligen Hauptnutzer und potentielle Nutzer zu einem Runden Tisch - mitterlweile der sechste in der Historie - in das Jugendheim ein. Bei diesem Treffen wurden die Grundlinien für die zukünftige Nutzung und die Verwaltung des Jugendheims Rinkerode festgelegt
- Konzeptentwicklung
- Beschluss FJSSA
- Renovierung
- Wiedereröffnung