Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir befinden uns in einer Zeit nie da gewesener Herausforderungen auf nahezu allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen. Wir müssen wieder damit leben, dass unsere Sicherheit in Europa bedroht ist und dadurch mittelbar auch Gefahren für unser Leben bestehen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine direkt vor unserer Haustür stellt unseren Zusammenhalt in Deutschland und Europa auf eine harte Probe. Der furchtbare Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg führt uns erneut vor Augen, wie gegenwärtig diese Gefahren mittlerweile auch bei uns sind.
Obendrein droht nach der erneuten Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA, unser größter Verbündeter in der Verteidigung unserer demokratischen Grundwerte, auf Distanz zu Europa zu gehen. In der Folge müssen wir deutlich mehr Geld in die eigene Rüstung und Verteidigungsfähigkeit investieren als uns lieb und vor allem als eigentlich sinnvoll wäre. Wir leben alle auf demselben Planeten und überall auf dieser Erde sind die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren. Auch in Russland, wo insbesondere in Sibirien seit vielen Jahren verheerende Waldbrände dazu führen, dass die Eisflächen der Arktis zunehmend von Ruß bedeckt werden. Dort, wo vorher weißer Schnee die Sonnenstrahlen reflektiert hat, führt der dunkle Ruß dazu, dass sich die Flächen noch schneller erwärmen.
Wir bräuchten wahrlich weltweit unsere gesamte gebündelte Kraft, um uns Menschen auf diesem Planeten noch eine Chance zum Überleben zu geben, anstatt Billionen Euro, Dollar, Rubel oder sonstige Währungen in Kriegstechnologien zu investieren. Und Soldaten könnten auch Waldbrände bekämpfen, anstatt im 21. Jahrhundert noch in den Krieg zu ziehen. Und eins sollte dabei allen klar sein – auch den Despoten auf diesem Planten - die Erde wird den von uns verursachten Klimawandel und seine Folgen schon irgendwie überstehen, aber wir?
Wir sehnen uns nach Frieden und Eintracht – global wie im persönlichen Umfeld. Doch Frieden beginnt im Kleinen: bei uns selbst und unserem Handeln. Wer sich Frieden wünscht, muss auch selbstkritisch prüfen, ob er oder sie immer den richtigen Weg gewählt, den richtigen Ton angeschlagen hat. Ich glaube fest daran, dass das Gute im Menschen überwiegt, und hoffe, dass positive und zugewandte Kräfte wieder die Oberhand gewinnen.
Im kommenden Jahr stehen im Herbst wieder Kommunalwahlen an. Stadträte, Bürgermeister, der Kreistag und auch der Landrat stehen wieder zur Wahl für weitere 5 Jahre. Uns hier im Münsterland geht es im Vergleich zu anderen Regionen trotz auch hier bestehender Einschränkungen und Verschlechterungen noch sehr gut. Und da gibt es aus meiner Sicht überhaupt keinen Grund, bei seiner Wahlentscheidung in eine extreme Ecke abzudriften, weder nach links noch nach rechts. Das Angebot demokratischer Parteien ist vielfältig und bunt und so sollte sich für alle ausreichende Schnittmengen finden lassen.
Schauen Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung auch einmal, was der Rat und der Kreistag in der laufenden Wahlperiode entschieden haben oder auch nicht. Daran lassen sich Ziele und Überzeugungen von Personen und Parteien vielleicht sogar etwas besser ablesen als nur an den Wahlprogrammen, die natürlich immer auch Werbung sind. Ich werde nicht erneut für da Amt des Bürgermeisters kandidieren; meine Beweggründe hatte ich ja bereits öffentlich erklärt und mittlerweile freue ich mich auch schon auf neue Herausforderungen an anderer Stelle, in jedem Fall aber auch wieder mehr Zeit für die Familie.
Ich danke allen, die die Stadt Drensteinfurt und mich in diesem Jahr unterstützt haben, für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr und verbinde damit meine besten Wünsche für Sie und Ihre Familien für das Jahr 2025!
Ihr
Carsten Grawunder